1. Club für Boston-Terrier
in Deutschland e.V.

1. Club für Boston-Terrier
in Deutschland e. V.

VDH
     
 

Kleine Hunde, große Leistung!

Hundesport mit dem Boston-Terrier

Ein Bericht von Mehira & Michael Steidel

 

 

Heute möchte ich ihnen den Boston Terrier mal anders vorstellen, nämlich als kleine „Sportskanone“ im Hundesport Agility!

Agility wurde erstmals als abgewandelte Form des Springreitens für Pferde in England während der Crufts-Dog-Show 1977 als Pausenfüller zur Unterhaltung des Austellungspublikums vorgestellt.

Die Resonanz des Publikums auf die Darbietung war sensationell und so bildeten sich zunächst in England viele Agility-Vereine. Schnell wurde diese neue Sportart zum Selbstläufer und fand weltweite Verbreitung.

1988 wurde Agility dann in Deutschland als Hundesportart anerkannt und seit 1991 gibt es ein einheitliches Reglement, das für Verbände die der FCI angehören, gültig ist. Agility gehört zu den weltweit etablierten modernen Hundesportarten und wird von sehr vielen Hundesportvereinen angeboten. Es gibt von verschiedenen Organisationen organisierte Weltmeisterschaften im Agility: IFCS, IMCA und FCI (letztere ausschließlich für Rassehunde mit FCI-Papieren) bzw. Agility-World-Cup und European Open (einer Veranstaltung der FCI), wo auch Mischlinge starten dürfen.

Der Hund läuft im Parcours frei (ohne Halsband und Leine) und darf vom Hundeführer während des Laufs nicht berührt werden. Er wird ausschließlich über Hörzeichen (Stimme) des Hundeführers und dessen Körpersprache geführt. Die Hindernisse im Parcours sind nummeriert und genau in dieser Reihenfolge zu absolvieren. In jeder Prüfung wird der Parcours anders aufgebaut. Die Planung liegt beim Leistungsrichter, der später die einzelnen Mensch-Hund-Teams bewertet.

Im Agility gibt es hierbei 3 Kontaktzonengeräte, nämlich die Wippe, die Schrägwand und den Steg. Diese sind an den jeweiligen Auf- und Abgängen farbig abgesetzt, der Hund muss beim Überwinden des Gerätes einen Teil einer Pfote im Bereich des Aufgangs und Abgangs berühren.

Außerdem gibt es einfache Sprünge, den Weitsprung, den Reifen sowie – das am schwierigsten zu erlernende Gerät – den Slalom.

Pro Stangenabwurf, Kontaktzonenfehler oder falschem Abarbeiten des Slaloms vergibt der Richter „Parcoursfehler“, läuft der Hund an einem Gerät vorbei, so resultiert dies in einer „Verweigerung“. Sollte die vom Richter vorgegebene Reihenfolge des Parcours nicht eingehalten werden oder das Team 3 Verweigerungen auf dem Konto haben, so endet der Lauf in einer Disqualifikation.

Gestartet wird in 3 Leistungsklassen, daneben gibt es noch eine Klasse für Senioren ab 6 Jahren. A1 ist die unterste Leistungsklasse, das Mindestalter für einen Start beträgt hier 18 Monate. A2 und A3 sind dann die nächsthöheren Klassen, für die man sich durch fehlerfreie Läufe in der unteren Klasse qualifizieren muss. Im Agility unterscheidet man weiterhin zwischen drei Hundegrößen, "Mini" Schulterhöhe bis 34,99 cm, "Midi" Schulterhöhe bis 42,99 cm und "Standard" ab 43 cm.

Eine solide Grundausbildung ist auch im Agility erforderlich. Bevor das Team an einem Agilityturnier teilnehmen kann, ist eine bestandene Begleithunde-Prüfung hierzulande Pflicht.

Das Absolvieren des Parcours setzt – analog zur jeweiligen Leistungsklasse - ein hohes Maß an Geschick bei Mensch und Hund voraus. Vor allem in den hohen Leistungsklassen führen bereits kleinere Führfehler des Hundeführers oder eine kurze Unaufmerksamkeit des Hundes leicht zu Fehlern, die eine Disqualifikation nach sich ziehen können. Genau diese Notwendigkeit exakter Zusammenarbeit des Teams macht aber einen Großteil des Reizes dieser Sportart für die Aktiven aus. Das Team stellt sich sehr fein aufeinander ein. Jeder beobachtet den anderen und beachtet winzige Hinweise seines Sportpartners. Dieses Zusammenspiel wirkt sich auf die gesamte Mensch-Hund-Beziehung aus und beeinflusst diese positiv.

Grundvoraussetzung für Agility sollte weiterhin sein, dass der Vierbeiner gesund und nicht zu dick ist.

Auch einen Boston Terrier sollte man also vor Betreiben dieser Sportart auf seine Gesundheit hin untersuchen lassen. Wir empfehlen eine Untersuchung auf HD (Hüftgelenksdysplasie), ED (Ellenbogendysplasie), Patellaluxation und Wirbelsäulenuntersuchung.

Da der Boston Terrier bekanntermaßen ein sehr quirliger und lernfreudiger Vertreter seiner Art ist, fühlt er sich auch in dieser schönen und vielseitigen Sportart sehr wohl, wenn sie ihm mit Einfühlungsvermögen und viel positiver Bestärkung nahegebracht wird.

In Deutschland ist der sowohl in der Mini- als auch Midi-Klasse anzutreffende schnelle und wendige Boston Terrier immer häufiger auf Turnieren zu bewundern.

Trotz seiner geringen Größe ist er also durchaus nicht zu unterschätzen, man findet den Boston Terrier sowohl auf dem Podest bei Schönheitsausstellungen als auch im Hundesport auf den vorderen Rängen.

Neuigkeiten

Aufnahmeanträge

Buchtipp

Annegret Kämmerling (Autorin) ist Tierärztin und züchtete von 1997 bis 2009 Boston Terrier unter dem Zwingernamen Chamberlain’s.
Sie war außerdem über viele Jahre hinweg Zuchtwartin im 1. CBD e.V.

Boston Terrier: Auswahl, Haltung, Erziehung, Beschäftigung

Laut Auskunft des Kosmos Verlages ist das Buch leider restlos vergriffen. Nachdruck oder Neuauflage sind momentan nicht geplant
30.01.2024
Wir belassen den Hinweis auf der HP; vlt. gibt es eine Möglichkeit über Bücherflohmärkte.

 
Zum Seitenanfang